Es ist Tradition, einen Geburtstag mit einer Party zu feiern – und genau das haben Broer, Bejo und De Groot en Slot gemacht. Allerdings waren zusätzlich ein Symposium und ein Abendessenbuffet Bestandteile dieser Feier mit etwa 400 Gästen aus der ganzen Welt.
Für diesen Event hat der Steckzwiebelproduzent Broer – der dieses Jahr seinen 70. Geburtstag feiert – seine Gebäude in Creil in den Niederlanden in eine Feierzone verwandelt, inklusive Firmenausstellern, Konferenzbereich, Sortendemonstration und diversen Schlemmerbüffets. Die Besucher konnten eine Führung durch den Betrieb von Broer genießen – das modernste Steckzwiebellager der Welt – und die weltweit größte Kondenstrocknungsanlage für Steckzwiebeln sehen, ebenso wie Kühllager und Anlagen für die Wärmebehandlung, Größensortierung und Abpackung.
Das Programm beinhaltete Vorträge zu unterschiedlichen tiefgründigen Themen von Spezialisten aus dem gesamten Zwiebelsektor und von Partnerfirmen.
Bejos Crop Researchmanager für die Zwiebelarten, Timo Petter, und Bas van den Hemel, Züchtungsmanager bei De Groot en Slot, erörterten das sehr umfangreiche Sortenspektrum, das sie für unterschiedliche Regionen und Tageslängengebiete gezüchtet haben. „Der Schlüssel zum Erfolg ist rigorose Pflanzenselektion,” sagten sie. „Wir selektieren immer die besten individuellen Bulben, um uniforme Elternlinien zu erhalten und fortzufahren, verbesserte Sorten zu entwickeln. Als Züchter kombinieren wir jetzt klassische Züchtung mit den neuesten Technologien. Unser Fokus ist, Sorten zu entwickeln, die hohen Krankheitsdruck und abiotischen Stress, wie Feuchte, Salzgehalt und Trockenheit ertragen können.
„Eine der neuersten Innovationen, auf die wir besonders stolz sind, ist das Sortiment von Sorten mit hoher Resistenz gegen Falschen Mehltau,” erklärten sie des Weiteren. „Genauso wie die Entwicklung von Schalotten, die sich aus Saatgut entwickeln; und unsere biologischen Saatgut- und Steckzwiebelproduktionsprogramme.” Die erste Sorte mit hoher Resistenz gegen Falschen Mehltau, Hystand F1, erforderte eine fast zwanzigjährige Entwicklungsdauer, aber seither folgten ihr mehrere andere resistente Sorten wie Restora F1, Hylander F1, Redlander F1 – die erste rote Sorte mit HR gegen Falschen Mehltau – und Boga F1, die erste Steckzwiebel mit HR gegen Falschen Mehltau.
Sowohl Krankheitsresistenz und biologisches Saatgut sind grundlegend für den niederländischen Anbauer Roger Custers, der leidenschaftlich über die Umstellung auf biologischen Anbau gesprochen hat. „Vorbeugung von Krankheiten ist sehr wichtig beim Anbau von biologischen Zwiebeln und deshalb sind wir mit Hylander F1 sehr glücklich,” sagte er. Einige seiner Anbautechniken, wie das Abflammen von Beikräutern im Jungstadium zur Beikrautkontrolle können genauso von konventionellen Anbauern angewandt werden.
Der Schlüssel liegt in der sorgfältigen Auswahl der Pflanzen.
Ed Pissarro ist Agrarwissenschaftler bei P.G. Rix Farms und Stourgarden, die alle Zwiebelarten für den Supermarket Tesco in Großbritannien liefern. Er erklärte, dass konventionelle Anbauer neben der Beschäftigung mit dem Krankheitsdruck auch versuchen, die regionale Anbausaison auszuweiten und neue Produkte und Ideen einzuführen. „Wir versuchen, dem gesamten Prozess einen Mehrwert zu geben, aber es ist eine Herausforderung, die viele Überlegungen, Investitionen und Marketingerfahrungen erfordern. Es gibt Möglichkeiten, aber wir mussten Mehrwert hinzufügen und einen Punkt finden, wo wir uns unterscheiden.”
Stourgarden zielt darauf, in Großbritannien angebaute Zwiebeln 50 Wochen pro Jahr zu liefern, was eine gute Zusammenstellung sowohl von Sä- als auch von Steckzwiebelsorten erfordert. „Hybound F1 und Hypark F1 funktionieren sehr gut hinsichtlich des Ertrags und wir wissen, dass Hybound F1 früh und zuverlässig sein wird,” sagte Ed. „Als rote Sorte für die Langzeitlagerung ist Red Tide F1 unschlagbar.”
Natürlich erfordern unterschiedliche Märkte unterschiedliche Charakteristika ihrer Zwiebeln und Züchter müssen diese verschiedenen Anforderungen beachten, wenn sie neue Sorten beurteilen. Gijsbrecht Gunter, Präsident der Holland Onion Association (HOA) erläuterte einige der unterschiedlichen Markterfordernisse für die populärste Gemüseart der Welt und machte deutlich, dass die Fähigkeit der Niederlande, Sorten für den sehr langen Tag anzubauen und zu lagern, der Grund dafür ist, dass sie einen so starken Exportmarkt haben.
Dr. Ernst van den Ende von der Wageningen University and Research blickte voraus auf die Herausforderung, eine wachsende Weltbevölkerung in einer nachhaltigeren Art und Weise zu ernähren. Klimawandel, Umweltschäden, reduzierte Verfügbarkeit von Pflanzenschutzmitteln und hoher weltweiter Anteil von Unterernährung sind alles Themen, mit denen sich die Nahrungsmittelproduzenten beschäftigen müssen. Global betrachtet müssen wir in den nächsten 40 Jahren so viel Nahrung produzieren, wie in den vergangenen 8.000 Jahren zusammen hergestellt worden sind! „Das erfordert neue Ansätze in der gesamten Lieferkette, wie steigende Zuverlässigkeit der Ernte, Abfallverringerung und die Anwendung innovativer Anbaumethoden in unterschiedlichen Klimazonen. Pflanzenzüchter haben im Besonderen eine wichtige Rolle bei der Bewältigung dieser globalen Herausforderung zu spielen und neue Züchtungshilfsmittel und –techniken eröffnen den Züchtern von Bejo und De Groot en Slot neue Wege, verbesserte Sorten zu schaffen, die helfen, diese Herausforderungen zu erfüllen,” sagte Ernst.
Nach der über 50jährigen Zusammenarbeit, um Innovationen im Zwiebelsektor zu liefern, führen Broer, Bejo und De Groot en Slot ihre Partnerschaft weiter, um Qualität in jeder einzelnen Sä- und Steckzwiebel und Sä-Schalotte zu liefern.